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Otgonbayar Ershuu

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GÖTTER” Ausstellung:
Miniatur - Malerei von Otgonbayar Ershuu

Zur Vernissage
am Freitag, den 18. Februar 2011 sind Sie und Ihre Freunde um 19 Uhr herzlich eingeladen. Ich würde mich über Ihr Erscheinen sehr freuen.
Ausstellungsdauer:
18.02. - 21.04.2011

Im thematischen Zusammenhang freue ich mich, ihnen vier Filme präsentieren zu dürfen. Produzenten und Schauspieler werden anwesend sein.

Zweiter Mongolei Filmabend
Programm:

19.00 Uhr: Vernissage - Empfang
20.00 Uhr: Der Weg nach Shambala, 17 Min.
20.20 Uhr: Pause
20.50 Uhr: ZURAG, 17 Min.
21.10 Uhr: Pause
21.40 Uhr: Der fliegende Mönch, 25 Min.
22.10 Uhr: Pause
für Nachtschwärmer
22.40 Uhr: Javja, 70 Min.

Mehr Info: www.mongolian-art.de   
(Einladung für Drucken: JPG und PDF)
Vernissage & Mongolei Filmabend
Martina Busch
Otgonbayar Ershuu und die Glaubenswelt Mongolei
Die Frage welche Religion in der Mongolei, den Alltag der Menschen bestimmt, ist nicht so leicht zu klären. Es scheint viel mehr, als wurden Elemente verschiedener Religionen, wie Kochzutaten in einen großen Topf gegeben und zu einem individuell abgestimmten Festmahl zubereitet. So entstand eine religiöse Mischform, die fasziniert und uns doch teilweise geheimnisvoll, nicht greifbar, experimentell erscheint. Die ursprüngliche Religion war der Tengerismus. Als Naturreligion reagiert sie direkt auf das Handeln und Wirken der Menschen. „Vater Himmel“ wacht über das Land, schützt und straft, wie ein Vater als Oberhaupt der Familie. „Mutter Erde“ oder auch „Mutter Land“ ist die Quelle des Lebens, lässt entstehen, versorgt und zieht heran, wie die Mutter ihre Kinder, unter den strengen, weisen Augen des Vaters. Der Himmel ist das Zentrum mongolischer Welt- und Glaubensvorstellungen, allgegenwärtig, spielt sich unter seinen Augen rechtes und unrechtes menschliches Handeln ab und wird belohnt oder gestraft. Dieser Ursprung mongolischer Weltanschauung ist bis heute ein Grundbaustein des mongolischen Glaubens. Ein weiterer Grundbaustein ist der Schamanismus.
Nur wenige Menschen haben die Fähigkeiten des Schamanen, als Mittler zwischen Diesseits und Jenseits das Verhältnis zwischen Himmel und Erde, Göttern, Geistern und Menschen im Gleichgewicht zu halten. Im 16.Jh. erhielt der Buddhismus Einzug in die mongolische Glaubenswelt, jedoch ließen sich Tengerismus und Schamanismus nur scheinbar verdrängen, vielmehr wurden sie integriert und prägen bis heute die Glaubenswelt der Mongolei.
Gegenwärtig sind ein Großteil der mongolischen Bevölkerung Buddhisten, jedoch praktizieren sie einen ganz eigenen Buddhismus, ein individuell zubereitetes Festmahl nach traditionell, mongolischem Rezept.
gobi gott
Otgonbayar Ershuu hat seinen ganz eigenen Blick auf Religion und Glaubenswelten. Als kleiner Junge ging er auf eine buddhistische Klosterschule, er sollte „Lama„ werden. Doch bereits damals wusste er, dass sein Leben einen anderen Weg einschlagen würde.
Er selbst sagt von sich, dass er keine Religion habe. Was ihm jedoch aus der Klosterzeit geblieben ist, sind Respekt und Faszination für die traditionellen Arbeitstechniken buddhistischer Kunst.
In jahrelanger Arbeit machte er sich diese Techniken zu eigen, zeichnete 600 Gottheiten en miniature und entwickelte seine Fähigkeiten zur Perfektion. Seine Gottesbilder sind ein Spagat zwischen dem strengen Regelwerk buddhistischer Thangkamalerei und künstlerischer Individualität, doch genau diese Spannung ist es, die seine Götter so einzigartig, faszinierend und geheimnisvoll macht...




Martina Busch
Otgonbayar Ershuu und die Kunst der buddhistischen Thangkamalerei
götter
Thangkas sind kleine Rollbilder aus Baumwolle mit religiösem Ursprung. Sie wurden angefertigt zu buddhistischen Ritualen der Meditation und Götterverehrung. Heute steht der künstlerisch, handwerkliche Wert der Thangkamalerei im Vordergrund. Die kleinen Götterbilder sind in ihrer Anfertigung sehr aufwändig, verlangen vom Künstler unglaubliches technisches Können und meditative Konzentrationsfähigkeit. Besonders verbreitet ist die Herstellung von Thangkas in buddhistisch geprägten Ländern, wie Indien, Nepal, Bhutan und Tibet.
Mit dem Buddhismus erhielt die Thangkamalerei auch in die Mongolei Einzug und ist bis heute fester Bestandteil der Kunst- und Glaubenswelt. Es gibt zahlreiche Künstlerwerkstätten im ganzen Land, die sich auf die Anfertigung von Thangkas spezialisiert haben. Die kleinen werden in mehreren Arbeitsschritten unterschiedlicher Schwierigkeit hergestellt. Der letzte Arbeitsschritt obliegt dem Meister. Er zeichnet das Gesicht der Gottheit und öffnet ihm die Augen, lässt ihn „erwachen“. Die Fertigung der Gesichtspartie ist maßgebend für die qualitative Einschätzung und bestimmt somit den Wert des Bildes.
Thangkas werden auf Baumwollleinwänden angefertigt. Der Stoff wird mehrfach, beidseitig mit Leim bestrichen, damit die Farben beim Auftragen nicht verlaufen. Danach wird eine Schicht aus Kleister und weißem Pulver aufgetragen, diese wird anschließend geglättet und poliert. Bei der traditionellen Thangkamalerei werden die fertigen Leinwände nicht direkt bemalt. Das ausgewählte Design wird auf ein Skizzenblatt gezeichnet und die Umrisslinie mit feinen Löchern nach gestochen, so dass eine siebartige Oberfläche entsteht. Die durchlöcherte Zeichnung wird mit Kohlestaub oder Pulver auf die Leinwand übertragen.
Sowohl die handwerkliche Anfertigung, als auch die Ikonografie der Bilder unterliegen strengen Regeln und lassen wenig Raum zur künstlerischen Entfaltung. Daher wird der farblichen Gestaltung der Thangkas eine besondere Bedeutung beigemessen, sie verleiht dem Bild seine künstlerisch, individuelle Note. Die Farben werden aus pflanzlichen und mineralischen Stoffen gewonnen. Zuerst werden die großen Bildflächen ausgemalt, wobei mit den hellen Farben begonnen wird.
Besonders hochwertige Thangkas werden mit Farbe aus echtem Gold aufgewertet. Sie verleiht den Gottesbildern einen verzauberten Glanz. Wenn die Farben der Flächen getrocknet sind, werden Schattierungen, feine Umrisslinien, Gesichter und Augen angefertigt. Diese letzten Arbeitsschritte verlangen viel Erfahrung und perfektionierte Technik, so dass sie oftmals vom Meister persönlich ausgeführt werden müssen. Das Abschließende polieren der Bildoberfläche enthüllt die faszinierende Leuchtkraft der kleinen farbigen Gottesbilder.
gott
Otgos Thangkas sind nicht aus religiösen Intentionen entstanden, viel mehr reizte ihn die Herausforderung, eine so anspruchsvolle, wie traditionelle Arbeitstechnik zu erlernen. Eine tiefe Faszination für die Anfertigungstechnik und der eigene Anspruch einer individuellen künstlerischen Umsetzung, trotz fester Regularien, weckten den Ehrgeiz des jungen Künstlers und waren der Anfang einer Jahrelangen Entwicklung auf dem Gebiet der Thangkamalerei. Seine Technik entwickelte Otgo auf langen reisen durch die Mongolei, sie sind ein Potpourri aus Erfahrung, Ausdauer und unglaublichem künstlerischem Talent.
Eine Besonderheit an 
Otgos Thangkas ist, dass er die Zeichnung direkt auf die Leinwand malt und so den Arbeitsschritt über das Skizzenblatt ausspart. Zieht man in Betracht, dass seine Bilder nur etwas größer als ein Dia sind, wird schnell klar wie detailliert, genau und perfekt der Maler arbeiten muss, um ein Bild anzufertigen. Otgonbayar Ershuu fertigte 600 Thangkas an, wobei ein Großteil der Bilder in einem einzigen Arbeitsschritt entstanden ist. Jeder Strich kann nur einmal gesetzt werden, es ist fast unmöglich Fehler zu korrigieren. Über Stunden muss der Zustand höchster Konzentration gehalten werden, ungeachtet natürlicher menschlicher Bedürfnisse oder unvorhersehbarer Störfaktoren.
Die mongolische Thangkamalerei ist entsprechend der Landestradition miniaturisiert und auch die Ikonografie wurde der vielfältigen Glaubenswelt angepasst. Otgos Figurenrepertoire bedient sich aus den Götterwelten des Schamanismus, des Tengerismus und des Buddhismus. Auffällig ist die meist erotisierte Darstellung der Bildthemen.
Ein Leitsatz des mongolischen Glaubens ist das Erreichen der „All – Einheit“ durch die Überwindung aller Gegensätze der realen Erscheinungswelt. Sinnbildlich für diesen Prozess steht die geschlechtliche Vereinigung zwischen Mann und Frau, die letztlich den Keim für neues Leben in sich trägt. Die Erotisierung religiöser Bildinhalte, wird, unter Berücksichtigung dieses Grundgedanken, zur natürlichen, fast selbstverständlichen Konsequenz. Otgonbayar Ershuu entnimmt seine Bildthemen und Götterfiguren traditionellen Kunstdarstellungen. Teilweise sind seine Miniaturgötter Details eines großen Gemäldes oder die malerische Interpretation einer Skulptur, immer jedoch sind sie auf seine ganz spezielle, eigene Weise individualisiert und zu echten „Otgos“ geworden.
nagtan
Otgonbayar Ershuu arbeitet bei der Herstellung seiner Thangkas mit unterschiedlichen Grundierungsfarben, um diese zu erhalten ist eine Vorbehandlung der Leinwände nötig. Die schwarze Grundierung ist eine Mischung aus schwarzem Ruß, Kreide und Wodka oder Milchschnaps. Dieser Mischung werden Pigmente aus Mineralien oder Pflanzen zugesetzt. Schließlich wird die Mixtur mit Leim aus Yakhaut gebunden und beidseitig auf die Leinwand aufgetragen. Eine Geruchsprobe an den kleinen Bildchen, verrät auch nach über zehn Jahren noch die Verwendung von Ruß und Alkohol zur Behandlung des Stoffes und verleiht den kleinen Kunstwerken ihren geheimnisvoll, antiquaren Charakter...

GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
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GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011
GÖTTER Vernissage + zweiter MONGOLEI Filmabend 19.02.2011


NEWS: Bericht von Anne Sasse



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ZURAG ist ein mongolisches Wort. Es kann Bild, Gemälde, Zeichnung, Fotografie und Darstellung bedeuten.

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