MONGOLISCHE KUNST
Ausstellung: 12.04.2011 - 05.05.2011
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14:00-19:00 Uhr
ZURAG Atelier, Galerie, Mongolei Kultur Kunst Zentrum Böckhstr. 26, 10967 Berlin (U-8 Schönleinstr.)
Die Frage welche Religion in
der Mongolei, den Alltag der Menschen bestimmt, ist nicht so leicht zu klären.
Es scheint viel mehr, als wurden Elemente verschiedener Religionen, wie
Kochzutaten in einen großen Topf gegeben und zu einem individuell
abgestimmten Festmahl zubereitet. So entstand eine religiöse Mischform, die
fasziniert und uns doch teilweise geheimnisvoll, nicht greifbar, experimentell
erscheint. Die ursprüngliche Religion war der Tengerismus. Als Naturreligion
reagiert sie direkt auf das Handeln und Wirken der Menschen. „Vater Himmel“
wacht über das Land, schützt und straft, wie ein Vater als Oberhaupt der
Familie. „Mutter Erde“ oder auch „Mutter Land“ ist die Quelle des Lebens, lässt
entstehen, versorgt und zieht heran, wie die Mutter ihre Kinder, unter den
strengen, weisen Augen des Vaters. Der Himmel ist das Zentrum mongolischer Welt- und
Glaubensvorstellungen,
allgegenwärtig, spielt sich unter seinen Augen rechtes und unrechtes menschliches Handeln ab und
wird belohnt oder gestraft. Dieser Ursprung mongolischer Weltanschauung
ist bis heute ein Grundbaustein des mongolischen Glaubens. Ein
weiterer Grundbaustein ist der Schamanismus.
Nur wenige Menschen
haben die Fähigkeiten des Schamanen, als Mittler zwischen Diesseits und
Jenseits das Verhältnis zwischen Himmel und Erde, Göttern, Geistern und Menschen
im Gleichgewicht zu halten. Im 16.Jh. erhielt der
Buddhismus Einzug in die mongolische Glaubenswelt, jedoch ließen sich Tengerismus
und Schamanismus nur scheinbar verdrängen, vielmehr wurden sie integriert
und prägen bis heute die Glaubenswelt der Mongolei.
Gegenwärtig sind ein
Großteil der mongolischen Bevölkerung Buddhisten, jedoch praktizieren sie einen
ganz eigenen Buddhismus, ein individuell zubereitetes Festmahl nach
traditionell, mongolischem Rezept.