ZUR VERNISSAGE: am
Freitag, den 13. April 2012, sind Sie und Ihre Freunde herzlich
eingeladen. (Einlass 18:30 Uhr, Eröffnung 19:00 Uhr) Der Künstler wird
persönlich anwesend sein. Trailer
by Vitali Geyer www.kit-creation.de
Atelier
ZURAG Galerie Mongolei
Kultur Kunst Zentrum Böckhstr.
26 10967 Berlin - Kreuzberg (U-Bahn 8 Schönleinstr.)
Pressetext:
„MEMENTO
MORI “ – Gemälde und Maskenbilder
heißt die neue Ausstellung von Torsten Gebhardt, die vom 13. April – 11. Mai
2012 in der Galerie ZURAG
in Berlin Kreuzberg zu sehen ist. „Memento
Mori“ zeigt Menschen, Leben, Träume, Erwartungen, Niederlagen, Zweifel und Wahrheiten. Torsten
Gebhardt porträtiert Personen in ihrem „Sein“. Düster, geheimnisvoll und
ehrlich hält er dem Menschen den Spiegel vors Gesicht. Jeder
sieht ein Kunstwerk mit anderen Augen. Vom Leben hängt es ab, welche Prioritäten gesetzt werden und
wie viel wahres „Sein“ letztlich in den Gemälden schlummert. Gebhardts
Malereien laden ein zur Deutung, Interpretation und Philosophie. In bestechender Klarheit und
Präzision reizen sie alle Sinne des künstlerischen Genießens.
Martina
Busch
MEMENTO MORI -
Gedenke, dass du sterblich bist Der Berliner Maler
Torsten Gebhardt wurde 1966 in Oranienburg geboren. Das Heranwachsen im System
der ehemaligen DDR, lässt den jungen Künstler immer wieder anecken.
Die starren Richtlinien engen ihn ein und schüren den Wunsch das Land zu verlassen.
Nach einem Fluchtversuch 1988 wird er verhaftet. Letztlich
nutzt er den Mauerfall, um der Heimat endgültig den Rücken zu kehren und
fortan im „Westen“ zu leben.
Der selbstgewählte
Neuanfang, ist die Geburtsstunde seiner künstlerischen Inspiration, als
berufliche Erfüllung. Ähnlich wie sein bisheriger Lebensweg, stellt ihn auch dieser
Pfad immer wieder auf die Probe und führt ihn an die Grenzen seiner
Willenskraft. Der Weg über ein Kunststudium seine beruflichen Ziele zu verwirklichen,
bleibt ihm verwehrt. Der junge Maler nutzt zunächst seine handwerkliche
Ausbildung, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Seiner Leidenschaft der
Malerei widmet er sich im Selbststudium.
Seine
Disziplin und
sein Ehrgeiz werden getragen von Talent und vor allem von einer
unerschütterlichen Willenskraft, seinen Traum oder viel mehr seine Berufung, eines Tages
Leben zu dürfen.
„Memento Mori“ –
Gemälde und Maskenbilder heißt die neue Ausstellung von Torsten Gebhardt.
„Gedenke, dass du sterblich bist“ lautet die freie Übersetzung, welche der
Lebensphilosophie des Berliner Malers sehr nahe kommen muss,
betrachtet man seinen bisherigen Werdegang. Dem Bewusstsein folgend,
dass er nur dieses eine, vergängliche Leben, hat, verfolgt er seine Träume und
nimmt einen steinigen Weg in Kauf, um seine Berufung zu erreichen.
„Memento Mori“ zeigt
Menschen, Leben, Träume, Erwartungen, Niederlagen, Zweifel und Wahrheiten.
Torsten Gebhardt porträtiert Personen in ihrem „Sein“. Natürlich schlüpfen die
Porträtierten in Rollen, sie werden in detailreicher Kulisse, eindrucksvoll
in Öl auf Leinwand verewigt. Die Gemälde wirken düster, geheimnisvoll und doch
sind sie von so bestechender Klarheit, dass man für einen kleinen Moment
denkt vor einer Fotografie zu stehen. So schnell wie dieser Gedanke
aufblitzte, erlischt er auch schon wieder, erblickt man die feinen, präzisen
Pinselstriche, die den aufwändigen Anfertigungsprozess der Kunstwerke verraten.
Torsten Gebhardt kennt
jedes seiner Modelle. Zu jedem Gemälde fertigte er eine naturgetreue
Gesichtsplastik der jeweiligen Person an, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen
sein werden. Seine malerischen Portraits lassen viel Raum zur Deutung. Zwar
geben sie eine Vielzahl an Details und Hinweisen vor, doch schränken sie den
Betrachter nicht ein. Jeder Mensch sieht ein Kunstwerk mit anderen Augen. Vom
Leben hängt es ab, welche Prioritäten gesetzt werden und wie viel wahres
„Sein“ der porträtierten Person letztlich in den Gemälden schlummert.
Die Ausstellung
„Memento Mori“ - Gemälde und Maskenbilder von Torsten Gebhardt, ist
vom 13. April – 11. Mai 2012 in der Galerie ZURAGzu sehen.
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„Requiem MMIX“ - gemalt von Torsten Gebhardt und hinterfragt von Antje Horn
Als
Künstlerin bleibt es natürlich nicht aus, dass ich mich auch mit den
Thematiken anderer Gleichgesinnten auseinandersetze um vielleicht
einmal ganz andere - zum Teil auch persönliche - Sicht und Denkweisen
auf ihre Werke zu erfahren.
Nun hatte ich die Möglichkeit von
Beginn an bei der Entstehung des Gemäldes „Requiem MMIX“ dabei sein zu
können und stehe heute zusammen mit T. Gebhardt und einem Glas Rotwein
in der Hand, vor seinem neusten Werk. Dieses ist ein wahrhaft
feinsinniges Gemälde, welches vollends mit einer harmonisch aufeinender
abgestimmter Farb- und Motivästhetik ausgefüllt ist. Kurzum, eine
imaginäre Geschichte voller unausgesprochener Worte in einem sehr
anspruchsvollen Bilderbuch verpackt! – Ein phantastisches Kunstwerk,
dessen Würdigung und Verstehens, wohl einige Momente mehr des
Betrachtens, Entdeckens und Nachdenkens bedarf!
- Torsten,
ich habe noch die Werke Deiner letzten Ausstellung „Mechanismus Leben
II“ und natürlich auch Dein vorhergehend gemaltes Großbild „Vor den
Toren der Stadt“ vor Augen. Was bewegte Dich dazu, nun, dieses anmutige
Bild zu malen?
"Bei mir entstehen Bilder immer im Kontext zu
meinen momentanen Empfindungen und ich hatte das Bedürfnis etwas
Sinnliches und Schönes zu erschaffen. Obwohl ich der heutigen Zeit
nicht abgeneigt gegenüberstehe, ich lebe in ihr und weiß die Vorzüge
durchaus zu schätzen, sehne ich mich dennoch mehr und mehr nach Ruhe
und Sinnlichkeit. Dieses Gefühl begleitet mich bis in die Kunst.
Wenngleich ich mich nie Anmaßen würde Wertigkeiten zu treffen, empfinde
ich vieles als zu laut, überschätzt und trivial. Daher ist dieses
Gemälde eine Ode auf die Künstler die das Elementare besitzen, was
Kunst meiner Meinung nach so bedeutend macht. Die Begabung!"
-
Wenn ich Deine Worte mal auffangen und weiterdenken darf, könnte man
dann sagen, zurück zum Ursprung oder zur Quelle … daher auch die
Innschriften in Latein?
Was hat es mit dem Bildtitel „Requiem“ auf sich? Es mutmaßt so eine
Endgültigkeit, als sei es ein Abschluss!?
"Zurück
zum Ursprung, nicht unbedingt. Denn jede Epoche hat Ihre
Ausdrucksformen. Aber um Ehrlich zu sein, manche spotten jeglicher
Beschreibung. Weißt Du übrigens warum schlechte Kunst tragischerweise
besser ist als gute Kunst? Weil sie das menschliche Versagen
dokumentiert. Dieser Satz ist nicht von mir und natürlich kann man
nicht von schlechter und guter Kunst sprechen, da alles irgendwie seine
Liebhaber findet, aber vieles in den heutigen Künsten verstehe ich
einfach nicht und so gewinnt dieser Ausspruch für mich an Bedeutung.
Dazu passend die Innenschriften in Latein. Eine eher tote Sprache, aber
diese steht Sinnbildlich dafür, welch unglaubliche Schätze uns
hinterlassen wurden.
Daher auch der Titel des Gemäldes „Requiem“.
Ein letzter feierlicher Akt für die schönen Künste, eingebettet in
warmen Farben und der Möglichkeit des Entfliehens vor all dem Banalen.
Denn wer möchte, kann sich in eine meiner Kugeln begeben und davon
schweben an den Ort seiner Wahl. Es ist alles eine Frage der Fantasie."
-
Du hast ja nicht nur die Kugeln, sondern auch einige andere Elemente
früherer Bilder mit viel Finesse in dieses Gemälde eingebaut. – Eine
Art Verewigung? Und wenn ich schon mal bei den Einzelmotiven bin, was
verbirgt sich hinter dem einen oder anderem Detail?
"Da ich
meine Kunst als ein Ganzes betrachte, schaffen es immer wieder einzelne
Elemente, in ein kommendes Werk über zu springen. Das ist meine Art
mich auszudrücken. In diesem Gemälde z.B. befindet sich ein neues
Element was in meinem nächsten Bild eine zentrale Rolle spielen wird.
Über gewisse Einzelmotive zu sprechen empfinde ich als schwierig, da
ich dem Betrachter die Möglichkeit der freien Interpretation nicht
nehmen will. Alles in allem habe ich versucht einige wichtige Momente
meiner Kunst in diesem Bild zu manifestieren, das stimmt. Aber
letztendlich steht das Gemälde in seiner Einheit für die schönen Künste
mit der bitteren und zeitlosen Erkenntnis „ Vive, Ut Moriaris – Morere,
Ut Vivas!"
- Dieses, wie Du sagst, „bleibende Eingeständnis“,
wie übersetzt man das? Spielt es für Dich als Künstler - auch ganz
persönlich - eine bestimmte Rolle?
"Ich möchte dies schon in
Latein so stehen lassen. Ich denke mal, wen es interessiert der wird
leicht eine Übersetzung finden. Auf diese Erkenntnis interpretiert und
nur so sollte man dies verstehen, zitiere ich mal einen berühmten
holländischen Maler. "Ich kann nichts dafür, dass meine Bilder sich
nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen
erkennen, dass sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe."
Ich
finde das schon grotesk in Anbetracht der Tatsache das seine Gemälde
heute enorme Summen wert sind und so spielt diese Erkenntnis in der
Gesamtheit schon eine gewisse Rolle für mich, da ich solche Gegensätze
schlicht als falsch und irrsinnig betrachte. Für mein persönliches
Handeln spielt das keine Rolle weil ich die Künste aus meiner Sicht
betrachte und danach arbeite und lebe."
- Wenn ich Dein
Gesamtbild betrachte, dann scheint es mir so, als schwebe es in einer
anderen Sphäre … vom Irdischen losgelassen, enden die Stufen irgendwo
zwischen Himmel und Erde.
"Ich habe versucht, dem Gemälde etwas
Majestätisches zu verleihen und so muss man im Geiste schon einige
Stufen erklimmen um dorthin zu gelangen, fernab von all den irdischen
Dingen die einen manchmal zu erdrücken scheinen. Für mich genau der
passende Ort um, dem Endlosen näher als der Erde, ein letztes Mal
inmitten der schönen Künste zu verweilen."
- Also hast Du dir mit diesem Werk - schon zu Lebzeiten - dein
imaginäres Refugium erdacht?
"In
gewisser Weise schon, weil dieses Gemälde all das ausdrückt was ich
empfinde und ich wäre gerne dann an diesem letzten Ort. Aber
letztendlich lebe ich schon in einen solchen, weil ich mich einerseits
mit Dingen und Menschen umgebe die für mich wertvoll sind aber
andererseits die Erkenntnis habe, dass sich die Wertigkeiten in der
heutigen Zeit zu sehr verschoben haben, als das man zufrieden in die
Zukunft schauen könnte. Also begebe ich mich regelmäßig in eine meiner
Kugeln in der Hoffnung entfliehen zu können."
- Hoffnung! Ein
passendes Wort für die letzte Frage. „Dum Spiro, Spero!“ Wenn ich
diesem Interview Deinen, sogar ins Bild „eingemeißelten“ Grundsatz,
„Solange ich atme, hoffe ich!“ zugrunde lege, könnte ich dann sagen, Du
bist ein Künstler der sich den Gratwanderung zwischen den Welten immer
wieder gerne stellt?
"Die Hoffnung ist für mich ein elementarer
Bestandteil meines Seins und bezieht sich ja nicht nur auf die Kunst.
Wenn Du mich als Künstler fragst und das habe ich versucht bei diesem
Interview zu vermitteln, besteht die Hoffnung darin all die Dinge
weiter umsetzen zu können die ich tagtäglich tue. Denn wenn man sich
selbstzufrieden oder auch frustriert zurücklehnt, ist man tot. Denn
Künstler zu sein heißt nicht nur schaffen sondern sich tagtäglich neuen
Herausforderrungen zu stellen. Ein Kunstwerk offenbart alles, es liegt
allein im Auge des Betrachters, dies zu erkennen."
- Besser kann
man das Schlusswort wohl nicht formulieren! Ich lasse Deine Worte
einfach mal so stehen um sie richtig wirken zu lassen!
Ich bedanke
mich ganz herzlich bei Dir ich wünsche Dir noch viele inspirierende
Ausflüge in Deinen Kugeln, in der Hoffnung, dass Du noch einige
interessante Welten entdeckst, die es in Gemälden a la T. Gebhardt festzuhalten gilt!