Martina
Busch
Otgonbayar
Ershuu
Otgonbayar
Ershuu ist 1981 in der Mongolei geboren. Bereits als kleiner Junge
beginnt er zu malen. Sein häufigstes Motiv sind die Pferde. Das
Nationaltier der Mongolen, verbildlicht er in kindlichen Zeichnungen
und Malereien. Kleine Kinder lernen in der Mongolei reiten, bevor sie
laufen können. So entsteht eine natürliche Vertrautheit zu diesen
Tieren, welche in Otgonbayars Gemälden zu sehen und zu spüren ist.
Die
Leidenschaft am Malen trägt Otgonbayar durch seine Schulzeit, bereits
mit 15 Jahren stellt er seine Werke zum ersten Mal im „Kulturpalast der
mongolischen Kinder“ in Ulaanbaatar aus. Der Schulalltag hingegen fällt
dem jungen Künstler schwer, in Schaffensperioden kommt es zu langen
Fehlzeiten. Schon vor Bestehen seines Abiturs erteilt ihm die
Universität in Ulaanbaatar, die sichere Zusage auf einen Studienplatz,
auf Grund seiner außergewöhnlichen künstlerischen Fähigkeiten.
Von
1996 bis 1998 studiert Otgonbayar „Traditionelle mongolische Malerei“
und erhält das Diplom als Kunstmaler. Seiner Verbundenheit der
mongolischen Heimat gegenüber folgend, möchte er nun die traditionelle
Miniaturmalerei erlernen, da jedoch in diesem Genre kein Studiengang
angeboten wird, begibt sich der junge Künstler in ein sechsjähriges
Selbststudium.
In
den Jahren von 1998 – 2004 bereist Otgonbayar alle historischen Stätten
der Mongolei und nimmt an zahlreichen kulturellen und sozialen
Projekten teil. Als Mitarbeiter der „Mongolischen Gesellschaft zum
Kampf gegen Armut“ gibt er Workshops für Kinder. Als Restaurateur
kämpft er gegen den Verfall des mongolischen Kulturguts und im
disziplinierten Selbststudium erlernt er die traditionellen Techniken
und Ikonographien mongolischer Miniaturmalerei. Eine dieser
traditionell mongolischen Techniken ist die Tangkamalerei. Bei dieser
meditativen Malweise geht es darum kleine Gottesbilder zu fertigen.
Jedes Bild muss in einem Arbeitsschritt entstehen, als Letztes werden
die Augen des Gottes gemalt, sind diese fertig ist die Arbeit
abgeschlossen. Das abschließende Öffnen der Augen, lässt die Gottheit
„erwachen“.
Otgonbayar fertigte 600
Gottesbilder in der traditionellen Tangkatechnik an. Er selbst sagt: „Tangkamalerei bedeutet, dass der
Geist malt, nicht die Hände, wie Meditation schenkt sie neue Kraft und
Energie.“
Seit
2005 lebt Otgonbayar als freischaffender Künstler in Berlin. Neben
seinem Masterstudium „Art in Context“ an der Universität der Künste,
geht er konsequent seiner großen Leidenschaft der Malerei nach. Aus den
erlernten traditionellen mongolischen Techniken entwickelt der junge
Künstler seinen eigenen unverkennbaren Stil moderner Miniaturmalerei.
„Die
wichtigste Grundlage der Miniaturmalerei ist das natürliche Licht. In
der Mongolei scheint an ca. 300 Tagen im Jahr die Sonne. Deutschland
hingegen ist eine Herausforderung - Der Himmel ist fast immer dunkel.“
(Otgonbayar)
Otgonbayar
nutzt für seine Gemälde keine optischen Hilfsmittel, spezielles
Training ermöglicht ihm das Malen mit bloßen Augen, trotz erschwerter
Lichtverhältnisse.
Es
ist schon beeindruckend mit welcher Präzision und Liebe zum Detail
Otgonbayar seine Leinwände füllt. Lebendige, farbenfrohe
Paradiesbilder, Erotika und Pferdehorden verzaubern die Bildfläche in
phantasievolle Kompositionen, fesseln und fordern auf diese Welten der
Miniaturmalerei zu erkunden. In Tempera auf Leinwand kreierte
Otgonbayar detaillierte Gemälde von atemberaubender
Filigranität,
seine neusten Werke präsentieren eine ganz neue Welt seines Schaffens.
In Acryl auf Leinwand komponiert der junge Künstler ein faszinierendes
Nebeneinander aus detaillierter Miniaturmalerei und bewegter
Abstraktion der Bildelemente.
Am
25. September 2010 eröffnet Otgonbayar, als erster Mongole eine Galerie
außerhalb der Mongolei. Der Name der Galerie definiert seine
Philosophie. Das mongolische Wort ZURAG bedeutet Bild, Gemälde,
Zeichnung, Fotografie und Darstellung – kurz es ruft auf zur
Vielseitigkeit! In den Räumlichkeiten der ZURAG Galerie soll mehr als
eine Kunstausstellung entstehen. ZURAG soll ein Ort des kulturellen und
künstlerischen Austauschs werden, bei dem die Wahrnehmung für die
mongolische Kultur sensibilisiert wird.
„Dröhnende
Hufe“ heißt Otgonbayars aktuelle Ausstellung: Ein aufregender
Querschnitt durch die Tempera- und Acrylgemälde des jungen Künstlers.
Otgonbayar Ershuu ist
mittlerweile „Ein
Mongole mit tausenden von Pferden…“, die in
bunten Herden, dröhnend, über seine Leinwände galoppieren und uns in
ein facettenreiches Miniaturuniversum tragen.
Minimundus
erklärt uns die Welt, Otgonbayar wird uns die Mongolei, das Land der
Pferde, erklären. Wer sonst sollte es tun, wer sonst malte eine halbe
Millionen Pferde?
Vernissage: Am Samstag den 25. September 2010
Einladung zur Eröffnung: Mongolei
Zentrum & ZURAG Galerie
Samstag, den 25.09.2010
Ausstellung “Dröhnende Hufe” von Otgonbayar Ershuu
25.
September - 10. November 2010
NEWS: Bericht von www.in-berlin-brandenburg.com
ZURAG ist
ein mongolisches Wort. Es kann Bild,
Gemälde, Zeichnung, Fotografie und Darstellung
bedeuten.
Zurag Gallery - Otgonbayar Ershuu